Nitzer Ebb: Frontmann Douglas McCarthy ist tot. Er wurde nur 58 Jahre alt.

Douglas McCarthy, Frontmann der legendären EBM-Band Nitzer Ebb, ist am Morgen des 11. Juni 2025 nach langer Krankheit verstorben. "I've got to say that it hurts."

Todesmeldungen sind nie einfach zu überbringen, erst recht nicht, wenn es sich bei dem Verstorbenen um ein Idol aus der eigenen Jugend handelt. Diese Meldung konnte man heute Morgen aus verschiedenen Quellen im Internet entnehmen: Douglas McCarthy, Frontmann der EBM-Band Nitzer Ebb, ist tot. Auf dem offiziellen Social-Media-Kanal der Band stand dazu Folgendes:

"It is with a heavy heart that we regret to inform that Douglas McCarthy passed away this morning of June 11th, 2025. We ask everyone to please be respectful of Douglas, his wife, and family in this difficult time. We appreciate your understanding and will share more information soon."

Der charismatische Sänger, der am 1. September in London geboren wurde, verstarb mutmaßlich an einer Leberzirrhose, die er sich durch jahrelangen Alkoholmissbrauch zugezogen hatte.

Nitzer Ebb: Electronic Body Music in Reinform

Die Band Nitzer Ebb wurde 1982 von Vaughan "Bon" Harris, Douglas McCarthy und David Gooday gegründet und gilt bis heute als Inbegriff des Genres EBM (Electronic Body Music). Harte Beats, Synthesizer und McCarthys ikonische Shouting-Vocals machten die Musik der Band zu einem unverwechselbaren Gesamtkunstwerk.

Nitzer Ebb, inspiriert von der Post-Punk-Szene, veröffentlichte zahlreiche Studioalben wie "That Total Age", "Belief" und "Showtime" auf dem Label Mute. Unvergessene Szene-Hits wie "Murderous", "Join in the Chant", "Let Your Body Learn" und "Control I'm Here" stammen von ihnen. Ihre wahre Energie entfaltete sich jedoch auf den unzähligen Live-Konzerten, zunächst als Vorband von Depeche Mode, später auf Solo-Tourneen.

Eine der legendärsten Live-Shows fand am Freitag, 15. Dezember 1989 im Frankfurter Technoclub, der damals von Talla 2XLC geleitet wurde, statt. Ein Event, das bis heute nachhallt, wenn man die Besucher von damals dazu befragt. Zu meinem größten Bedauern konnte ich der Veranstaltung nicht beiwohnen, da die Schule (samstags!) dazwischengefunkt hat. Dank YouTube findet man aber einen kompletten Konzertmitschnitt, den ich euch unten verlinkt habe.

In den Jahren 2004 bis 2017 veröffentlichte Douglas McCarthy gemeinsam mit Terence Fixmer als Fixmer/McCarthy zwei weitere Alben und zahlreiche Singles. Zudem erschienen in den letzten Jahren unzählige Remixe von Künstlern wie Derrick May, Thomas Heckmann, Dubfire, Phil Kieran und The Hacker, die zeigen, dass sie Werke geschaffen haben, die über ihre Schaffenszeit hinaus funktionieren.

Ich beende diese Newsmeldung, deren Verfassung mir nicht leicht gefallen ist, mit dem "Getting Closer"-Songszitat: "I've got to say that it hurts." Ruhe in Frieden, Douglas McCarthy.